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Leonhard Roczek wurde 1983 als Sohn einer Salzburger Musikerfamilie geboren. Im Alter von vier Jahren begann er Klavier zu spielen, drei Jahre später erhielt er seinen ersten Cello-Unterricht. Als Zehn-Jähriger begann er an der Universität Mozarteum Salzburg zu studieren, vorerst bei Heidi Litschauer, später bei Clemens Hagen (Hagen Quartett). Nach der Matura setzte er sein Studium an der Wiener Musikuniversität bei Valentin Erben (Alban Berg Quartett) fort und schloss sein künstlerisches Magisterium 2010 mit Auszeichnung ab.

Bereits in jungen Jahren war er mehrfacher Preisträger der Cello-Wettbewerbe Liezen, Gorizia und Gradus ad Parnassum, sowie Stipendiat der Thyll-Dürr-Stiftung (Schweiz), und absolvierte Meisterkurse bei Zara Nelsova, Wolfgang Böttcher, Christoph Richter, Patrick Demenga, u.a.

Leonhard Roczek ist Gründungsmitglied des Minetti Quartetts, mit dem er seit über 17 Jahren Konzerte in Nord- und Südamerika, Japan, China, Australien und vielen europäischen Musikzentren spielt. Nach dem Erhalt zahlreicher Stipendien und Preise bei großen internationalen Streichquartett-Wettbewerben wurde das Quartett 2008 von den Europäischen Konzerthäusern zum "rising star" gekürt. Es folgten Konzerte in den bedeutendsten Sälen der Welt (z.B. Kölner Philharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Palau de la Música Barcelona, Konserthuset Stockholm, Festspielhaus Baden-Baden, Wigmore Hall London, Berliner Philharmonie). Zudem ist das Quartett regelmäßiger Gast bei renommierten Kammermusikfestivals (z.B. Schubertiade Schwarzenberg, Salzburger Mozartwoche, Aldeburgh, Aix-en-Provence, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Kuhmo, Cuernavaca) und veranstaltet seinen eigenen Zyklus in Wien. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Fazil Say, Till Fellner, Herbert Schuch, Paul Meyer, Jörg Widmann, Martin Fröst, Sharon Kam, Matthias Schorn, Andreas Ottensamer, Sarah Willis, Thomas Riebl, Friedemann Weigle, István Várdai und Alois Posch. Wesentliche künstlerische Impulse erhielt er außerdem von Ferenc Rados, Alfred Brendel, Anner Bylsma, Johannes Meissl, sowie Mitgliedern des Alban Berg Quartett, Amadeus Quartett, Artemis Quartett und Hagen Quartett.

Komponisten, denen sich das Minetti Quartett im Lauf der Jahre besonders intensiv gewidmet hat, werden seit 2009 exklusiv beim Label Hänssler Classic auf CD eingespielt und von der Kritik gefeiert. Joseph Haydn (Debut-CD): „So viel Aufregendes, so viel Gutes hat man schon lange nicht mehr bei einer CD-Neuerscheinung erlebt (KlassikInfo).“ Felix Mendelssohn: „Ein Triumph und ein Ereignis. Diese vier jungen Musiker spielen Mendelssohn so hinreißend durchsichtig und makellos konturenklar, zugleich dramatisch und scharf, voller Licht, aber mit Tiefe, wie es nur die Besten unter den sehr Guten können (Eleonore Büning in der FAZ vom 13.9.2012)“. Ludwig van Beethoven: „Kompromisslos, aber ganz unpathetisch, die Intonation schlackenlos, die technische Überlegenheit bewundernswert. Die Dringlichkeit ihres Spiels geht dem bloßen Schönklang bewusst aus dem Weg, feiert aber auch seine übermütige Lust am kombinatorischen Spiel – und trifft damit den humanen Kern dieser Musik (BR-Klassik).“ Franz Schubert: „Das Minetti Quartett schwebt scheinbar mühelos und erlöst über den Dingen. Ein eindrucksvolles Jubiläums-Album, auf dem die leisen Töne die wichtigen sind (BR-Klassik).“ Nächstes Jahr wird eine CD mit Musik aus dem 20. Jahrhundert erscheinen.

Neben seiner intensiven Tätigkeit im Streichquartett widmet sich Leonhard Roczek in wechselnden Besetzungen auch dem Klaviertrio sowie dem Duo mit Klavier (derzeit CD-Einspielung mit Sonaten für Violoncello und Klavier „rund um Mozart“). Er tritt auch regelmäßig solistisch auf, sowohl als Solist mit diversen Sinfonie- und Kammerorchestern (Grazer Philharmoniker, RSO Wien, Brucknerorchester Linz, Philharmonie Salzburg, Radio-Symphonie-Orchester Tirana) als auch Cello solo, sammelt Erfahrung im Orchester (Wiener Philharmoniker, Camerata Salzburg), und ist zudem seit seiner Jugend als Komponist, Rockmusiker (Metaphysis, Genuine Aspect) und Arrangeur (Kolophonistinnen) tätig.

Er gab Meisterkurse für Violoncello und Kammermusik in Spanien (Conde Duque Madrid), Schweden (Musikhögskolan Ingesund), Finnland (Kuhmo Festival), Kanada (McGill University), Mexiko (Sonoro Festival) und in den USA (University of Northern Iowa, Colorado State University, Utah State University).

Seit Herbst 2014 ist er Lehrender für Kammermusik an der Universität Mozarteum in Salzburg. Eine Tätigkeit, die in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert in seinem künstlerischen Schaffen innehat und sich in den Erfolgen seiner Studierenden bei Wettbewerben sowie Einladungen zu Konzerten und Festivals (ua. Salzburger Festspiele) widerspiegelt. Leonhard Roczek ist derzeit stellvertretender Leiter des Instituts für Kammermusik.

Er spielt ein Violoncello von Giovanni Tononi (Bologna, 1681), eine Leihgabe der Österreichischen Nationalbank.

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